„Ist Hausbootfahren nicht langweilig? Ich meine, man macht doch da gar nichts ausser auf dem Boot sitzen.“ So oder so ähnlich werde ich so gut wie immer angeredet, wenn ich mal wieder voller Begeisterung übers Bootfahren erzähle.
Am liebsten würde ich manchmal antworten: „Ja, Bootfahren ist stinke langweilig und da mir nichts besseres einfallen würde, mache ich das mehrmals im Jahr.“
Was glauben die Leute eigentlich? Kann man sich denn nicht im Urlaub wenigstens erholen und den Touristenmassen fliehen, indem man entspannt auf den Kanälen oder Flüssen „rumtuckert“.
Was gibt es denn bitte schöneres, als den ganzen Tag auf dem Wasser zu fahren und andere Bootfahrer, Radler, Tiere zu beobachten? Oder sich mit einem Schleusenwärter eine Konversation zu führen ohne dass man die gleiche Sprache spricht? Oder mit seinen Liebsten an Bord einen Apéritif bei Sonnenuntergang zu geniessen und dabei auch noch inmitten der Natur am Flussufer zu übernachten?
Also ehrlich, als ob das nicht Urlaub ist? Am besten ohne Handy, Fernsehen und Internet. Das findet man zwar heutzutage auf den meisten Booten, aber ich erkläre meinen Crewmitgliedern absichtlich nicht, wo die Schalter sind, um die 220Volt-Steckdosen anzuschalten. Dann hätte ich ja die ganze Zeit Leute um mich herum, die schon im Vorhinein wissen, ob man im nächsten Dorf einen Bäcker findet oder nicht.
Also nein, ein bisschen Abenteuer muss schon sein!
Da soll doch noch einer behaupten auf dem Boot habe man nichts zu tun.